Das besondere Verhältnis der Insel zum Festland
Henning Meyer |
Das Vereinigte Königreich und im besonderen England haben ein kompliziertes Verhältnis zu Europa. Eine lange und weltläufige Geschichte hat diese Kulturnation anders geprägt als seine Nachbarstaaten und hat Schwierigkeiten, sich als Teil des Ganzen zu fühlen. Im Gespräch mit Henning Meyer, Gründer und Herausgeber der Online-Publikation "Social Europe", ergründen wir die Hintergründe für die besondere Psyche des ungewöhnliche Staatenverbundes, seines politischen Systems und wie welche Bedeutung "UK" für Europa hat und noch haben kann.
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Juhu, eine neue Folge Fokus Europa!
Und das Thema verspricht besonderen Unterhaltungswert.
Spannende Folge, vielen Dank!
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Ich sehe einen Austritt Großbritanniens aus der EU als positiv an und das hat nichts mit Häme zu tun. Tatsächlich wären wir glaube ich heute in einer etwas besseren Position, wenn sich die Briten schon vor längerer Zeit zurückgezogen hätten. Die Wirkung ist nun tatsächlich nicht mehr so stark (auch wegen der Veränderungen beim Veto-Recht) und insofern ist der Austritt sicherlich kein Allheilmittel. Aber das Bestehen auf einer Sonderbehandlung ist nach wie vor ein Problem, warum wurde in dieser Episode ja erläutert. Das Verhältnis Großbritanniens zum EU-Vorgänger begann mit Sonderkonditionen und Wunschdenken bezüglich David Camerons Verhandlungsstrategie beiseite diese Haltung hat sich nie gewandelt und zwar egal, ob ein EU-Befürworter oder -Gegner in Großbritannien an der Spitze stand.
Auch darüberhinaus gäbe es positive Wirkungen wie etwa die Schwächung des US-amerikanischen Einflusses in der EU. Auch eine militärische Schwächung ist gar nicht so schlecht auf dem Weg zu einem integrierten Militär. Weiterhin stünde einer Zusammenarbeit mit Großbritannien überhaupt nichts im Weg, das Beispiel Norwegens oder der Schweiz zeigt ja, dass es viele Möglichkeiten gibt. Dies würde dem Wunsch der Briten nach einem maßgeschneidertern Verhältnis zur EU entgegenkommen. Im Übrigen wäre ich dafür, dass alle EU-Bürger diesen Status beibehalten, auch wenn ihr Land aus der Union austritt. Natürlich könnten sie dann nur das Parlament wählen, wenn sie in einem EU-Land leben, aber davon ab würden sie alle Rechte behalten.
Selbst eine „Erosion“ der EU sehe ich nicht unbedingt als Problem an. Der Wunsch nach einer möglichst schnellen Erweiterung war zwar verständlich, aber möglicherweise nicht der beste Schritt für die Entwicklung der Union. Ein Verlust der am wenigsten enthusiastischen Mitglieder hat also vielleicht sogar positive Effekte.
Was unsere Wirkung in der Welt angeht, würde ich lieber kleine Brötchen backen. Die postkoloniale Ausbeutung des globalen Südens durch Europa war nur graduell besser als die koloniale. Ich denke, es ist an der Zeit, der Mehrheit der Menschheit die Führung zu überlassen. Wenn jemandem europäische Errungenschaften besonders am Herzen liegen, schlage ich vor in die Politikberatung oder Entwicklungshilfe in diesen Ländern zu gehen und dort für ihre Umsetzung zu werben, anstatt dass wir hier ein Beispiel herauskehren, dessen Vorbedingungen der globale Süden nicht erfüllt, zum Teil weil wir die Grundlage dafür zerstört haben.
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