Über die Entwicklungen in den USA und ihr Verhältnis zu seinen europäischen Partnern
Auch unabhängig von US Präsident Trump und den rechtspopulistischen und protektionistischen Bewegungen, die er repräsentiert, werden sich die USA von Europa ab und vermehrt der Herausforderung durch China in der pazifischen Region zuwenden.
Im Gespräch über die USA und Europa skizziert Thorsten Benner vom Global Public Policy Institute in Berlin die Folgen dieser Entwicklung für Europa. Es sei historisch eher unwahrscheinlich, so Benner, dass ein reiches Land wie die USA die Sicherheit einer anderen reichen Region wie Europa garantiere, die auch noch der stärkste wirtschaftliche Konkurrent sei. Wir treten in eine neue Epoche der Geopolitik ein, in der die NATO weniger als Werte-, sondern als Sicherheitsgemeinschaft die Basis für erneuerte transatlantische Beziehungen bilden muss. Ohne diese transatlantische Absicherung wird es in Europa zu erhöhtem Mißtrauen und wahrscheinlich auch zu schweren Konflikten kommen
Glossar
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Ich fand das Gespräch interessant, aber die Entwicklung der USA von einem Land an der Peripherie zum Hegemon hat nicht erst mit dem Eintritt in den ersten WK begonnen. Das war nur das erste mal das man das in Europa gemerkt hat. (nicht das eine eurozentrische Betrachtung in einem Podcast der Fokus Europa heißt schlecht wäre).
Die USA hatten bereits lange vorher Imperiale Tendenzen, noch recht bekannt ist das sie 1853 in Japan „aufgemacht“ haben, den spanisch-amerikansichen Krieg 1898 in dem es explizit darum ging Kolonien zu gewinnen (denn „eine große Nation hat eben Kolonien“, Wilhelm, ich hör dir trapsen) kennt hier fast keiner mehr.
Schon die Monroe Doktrin 1823 war ja nur eine nicht-interventionsansage gegenüber Europa, aber eben ein Dominanzanspruch gegenüber der „neuen Welt“. Es ist kein Zufall das das in koinzidenz steht zu den Unabhängigkeitsbewegungen in Südamerika.
„Isolationistisch“ waren die USA nur gegenüber Europa, denn da gab es Probleme die potentiell groß genug warend as sie auch „zurückschwappen“ konnten.
Auf kleine Staaten/Territorien etc die eben nur einen geringen Einfluss auf die Lage „zu hause“ hatten erstreckte sich das nie.
Spannende Folge mit diversen interessanten Gedanken. Die Sichtweise Benners ist offensichtlich weiterhin stark „atlantisch“ geprägt (auch wenn andere Entwürfe durchaus aufgegriffen wurden). Zur „Abrundung“ würden sich natürlich Folgen zu den entsprechenden Gegenpositionen bezüglich der Positionierung Europas in der Welt anbieten.
Ansonsten: toller Podcast, bitte mehr (und häufiger 😉 ) davon!