Der Weg Italiens nach Europa, die Krise der zweiten Republik und Italiens Verhältnis zu Europa
Seit der Wahl der neuen italienischen Regierung im März 2018 hat das Interesse an, um nicht zu sagen die Besorgnis über Italien stetig zugenommen. Angesichts der offensichtlichen Spaltungslinien in der EU wird man aber auch nicht davon sprechen können, dass Italien eine Außenseiterposition innehabe. Eher hat Italien eine marginalisierte Position innerhalb der Eurozone inne - und die gegenwärtige italienische Regierungskoalition bringt radikal zum Ausdruck, dass die italienischen Wähler und Wählerinnen mit dieser Position nicht länger zufrieden sind.
Im Interview mit Angelo Bolaffi geht es um Italien als ein rebellisches Mitgliedsland der EU, das im System der EU und der EWU nicht gut zurechtkommt, dass sich aber Belehrungen und Vorschriften durch EU oder einzelne Mitgliedsstaaten der EU verbittet. Angelo Bolaffi bekleidete Professuren für Philosophie in Rom und an der Freien Universität Berlin. Er hat viel für den Austausch politischer Ideen der Linken zwischen Deutschland und Italien getan. Von 2007 bis 2011 leitete er das Italienische Kulturinstitut in Berlin. Er lebt heute als Prof. Emeritus für politische Philosophie in Rom, reist aber immer wieder nach viel zu Vorträgen nach Deutschland. Als Mitglied der Grünen Akademie ist er auch der Heinrich Böll Stiftung verbunden.
Im aktuellen italienischen Europawahlkampf wird die marginalisierte Stellung Italiens sehr deutlich: Die Italiener wollen auf jeden Fall in EU und Währungsunion bleiben, sind aber nicht bereit, die dafür notwendigen Reformen und Kosten zu tragen. Die Mitgliedschaft in der Währungsunion sollte diese Reformen auf technokratischem Wege durch die EU erzwingen. Entsprechend sehen sich viele Italiener heute eher als Opfer der EU. Weil es too big to fail ist, gilt das Land als das größte Risiko für die Währungsunion. Zugleich ergibt sich daraus für die italienische Politik aber auch ein viel größerer Spielraum als beispielsweise für das kleine Griechenland, das sich dem Diktat der inneren Abwertung und sozialer Kahlschläge unterwerfen musste. Dieser Spielraum wird heute, so Bolaffi, von einer proto-faschistischen, stark von den sozialen Medien geprägten Bewegung auf der Suche nach dem europäischen Platz Italiens genutzt.
Glossar
68er-Bewegung – Wikipedia
Deutsche Demokratische Republik – Wikipedia
Partito Comunista Italiano – Wikipedia
Antonio Gramsci – Wikipedia
Enrico Berlinguer – Wikipedia
Georg Wilhelm Friedrich Hegel – Wikipedia
Max Weber – Wikipedia
Martin Heidegger – Wikipedia
Karl Marx – Wikipedia
Freie Universität Berlin – Wikipedia
Deutscher Akademischer Austauschdienst – Wikipedia
Alexander-von-Humboldt-Stiftung – Wikipedia
Jacob Taubes – Wikipedia
Rinascita - Wikipedia
Jürgen Habermas – Wikipedia
Niklas Luhmann – Wikipedia
Robert Havemann – Wikipedia
Wolf Biermann – Wikipedia
Elmar Altvater – Wikipedia
Klassische Konditionierung – Wikipedia
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – Wikipedia
Konrad Adenauer – Wikipedia
Alcide De Gasperi – Wikipedia
Robert Schuman – Wikipedia
Österreich-Ungarn – Wikipedia
Westintegration – Wikipedia
Faschismus – Wikipedia
Wirtschaftswunder – Wikipedia
Eurokommunismus – Wikipedia
Prager Frühling – Wikipedia
Don Camillo und Peppone – Wikipedia
Pius XII. – Wikipedia
Johannes Paul II. – Wikipedia
Paul VI. – Wikipedia
Otto von Bismarck – Wikipedia
Deutsche Reichsgründung – Wikipedia
Berliner Mauer – Wikipedia
François Mitterrand – Wikipedia
Giulio Andreotti – Wikipedia
Margaret Thatcher – Wikipedia
Helmut Kohl – Wikipedia
Deutsche Mark – Wikipedia
Euro – Wikipedia
NATO – Wikipedia
Vertrag von Maastricht – Wikipedia
Arbeitslosengeld II – Wikipedia
Gerhard Schröder – Wikipedia
Weltfinanzkrise – Wikipedia
Carlo Azeglio Ciampi – Wikipedia
Giorgio Napolitano – Wikipedia
Romano Prodi – Wikipedia
Silvio Berlusconi – Wikipedia
Vertrag über eine Verfassung für Europa – Wikipedia
Referendum in Frankreich 2005 zur Europäischen Verfassung – Wikipedia
Referendum in den Niederlanden 2005 zur Europäischen Verfassung – Wikipedia
Forza Italia – Wikipedia
Lega Nord – Wikipedia
Democrazia Cristiana – Wikipedia
Benito Mussolini – Wikipedia
Matteo Renzi – Wikipedia
Verfassungsreferendum in Italien 2016 – Wikipedia
Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 – Wikipedia
Visegrád-Gruppe – Wikipedia
MoVimento 5 Stelle – Wikipedia
Matteo Salvini – Wikipedia
Mario Monti – Wikipedia

This work is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Germany License 557068
Vielen Dank für den interessanten Podcast mit dem tollen Gast.
Ich möchte mich auch für diese Folge und diesen Podcast bedanken, sehr interessant. Und in gewohnter Metaebene-Qualität mit Kapitelmarken, Shownotes, Opus-Feed, toll!
Anmerkung zu dieser Folge hier: es war ziemlich anstrengend dem Gast dieser Episode zu folgen, die Sprachbarriere steht der komplexen Thematik leider doch manchmal im Weg.