FE007 Europäische Energiepolitik

Der schwierige Weg von Kohle und Atom zu erneuerbaren Energien und der europäische Diskurs

Christian Hey Christian Hey
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Unter anderem über die gemeinsame Verwaltung der Energiegewinnung durch Kohle fand die EU über die Zeit zusammen und träumte aber auch lange den Traum vom unproblematischen Atomstrom. Verhältnismäßig früh realisierte das Bündnis die aufkommenden Umweltprobleme und ebnete den Weg zu erneuerbaren Energien. Doch heute steckt der Prozess in der Krise und andere Regionen der Welt sind drauf und dran Europa rechts zu überholen.

Dr. Christian Hey vom Sachverständigenrat für Umweltfragen erkläutert im Gespräch mit Tim Pritlove welchen Weg die europäische Energiedebatte in den letzten Jahrzehnten genommen hat, welchen Herausforderungen die nationale und supranationale Politik sich gegenüber sieht und welche Perspektiven für die kommende Zeit existieren.

19 Gedanken zu „FE007 Europäische Energiepolitik

  1. Pingback: Die letzten und nächsten 24h, Mittwoch, 24.09.2014 | die Hörsuppe

  2. Sehr oberflaechliches und beliebiges Geschwafel eines Spesenritters im EU Apparates der garantiert nicht veraendert oder voranbrint.Die verwendung des ewigen Passivs wuerd ich nicht zulassen – Tim du musst den Laberer festnageln – wer hat was warum gemacht oder warum nicht.Sachverstaendiger lese ich wie Lobbyiest der dort nur sitzt weil er garantiert nichts veraendert oder den grossen Energieriesen unbequem wird.

      • ich koennte dir jedes Argument des Lobbyisten zerlegen aber du bist leider einem Lobbyisten zum Opfer gefallen der deine Plattform nutzt – ich empfehle dir einen pol. Journalisten mit einzuladen der kann sowas schnell enttarnen. Allgemein kann man sagen das der Herr Hey ueberhaupt keine Agenda hat und nur den mom. Satus Quo beklagt.Fuehl ihm mal auf den Zahn – woher bekommt der sein Geld? wer hat im letztens einen Auftrag gegeben? Follow the money! imho relevant zu bleiben musst du mehr Biss zeigen – du musst keine Angst haben das keiner mehr zum Interview kommt.Mehr Mut

        • Man darf nicht vergessen, dass dies ein Podcast der Heinrich-Böll-Stiftung ist. Dieses wird auch am Anfang sehr transparent erwähnt.

          Ich glaube nicht, dass es ins Konzept passt, wenn Tim seinen Gast als Lügner entlarven würde. 😉

          • auch wenn er ein Luegner ist?

            Also anderherum transportiert Tim hier die Ideologie der Heinrich-Boel Stiftung? falls das so ist dann ist dieer Podcast fuer mich gestorben

        • „Allgemein kann man sagen das der Herr Hey ueberhaupt keine Agenda hat und nur den mom. Satus Quo beklagt.“
          Das ist doch genau das was ein Lobbyist nicht machen würde oder verstehe ich dich falsch. Nach meiner Logik hätte ein Lobbyist doch eine Agenda die er versucht durchzubringen.

  3. Ich musste ja doch sehr lachen, als über die Verwunderung über ausbleibendes Wirtschaftswachstum gesprochen wurde.

    Das hat der Club of Rome schon 1972 als eines der Szenarien ausgemalt in dem großartigen Buch „The Limits to Growth“.
    http://en.wikipedia.org/wiki/The_Limits_to_Growth

    Und ein Abgleich aus dem Jahre 2014:
    http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/sep/02/limits-to-growth-was-right-new-research-shows-were-nearing-collapse?CMP=fb_gu

    Es wird also so oder so schlimm, da jetzt noch auf Wachstum zu setzen ist schon dreist.

  4. Sehr schöner Podcast. Danke dafür.

    Früher interessierte ich mich sehr für das Thema Energie, war es dann aber leid, stetig wegen meiner unpopulären Meinung (pro Energiewende, pro Atomkraft, Fundamentalopposition Kohle) angehasst zu werden. Manch ein Kommentar hier deutet darauf hin, dass die Emotionen immer noch viel zu schnell hochkochen bei dem Thema.

    Es wäre ganz nett, wenn der zu Beginn des Podcasts angesprochene Report direkt verlinkt wäre. Zahlen können in dieser Debatte nur helfen.

    Ich habe noch drei „Fußnoten“, die bitte nicht als Kritik am wirklich sehr schönen Podcast verstanden werden sollten, sondern als Zusatzinformationen für Interessierte:

    1. Der italienische Atomausstieg ist ein sehr heikles Thema und sollte in der ganzen Debatte generell als Kuriosum und nicht als Beispiel betrachtet werden, da die Rahmenbedingungen mit keinem anderen Land vergleichbar sind. Schlicht gesagt ist die Energiepolitik Italiens ein sog. „Clusterfuck“.

    Die Italiener haben es nie geschafft, eine „normale“ Energieversorgung herzustellen. Über die letzten Jahrzehnte wurde der Norden Italiens durch Französische und Schweizer Atomkraftwerke gerade über der Grenze versorgt. Außerdem kam bis vor ein paar Jahren ca. ein viertel des Italienischen Stroms aus Kraftwerken, die Heizöl (!) verbrennen. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass die Italiener lange zu Gaddafi gehalten haben.

    Zum Zeitpunkt des Ausstiegsreferendums war die installierte Leistung in Italien sehr gering (so was wie 1.5 GW oder so). Das Referendum war mehr eine Frage nach der Zukunft der Energieversorgung und diente gleichzeitig der Verarbeitung des Reaktorunglücks von Tschernobyl.

    2. Bei Carbon Capture and Storage war von Anfang an klar, dass es niemals kommen wird, da die Anwohnerproteste für die „Endlager“ zwangsläufig riesige Ausmaße angenommen hätten. Dabei ist irrelevant ob eine sichere Endlagerung möglich ist oder nicht. Was zählt ist der Glaube der Bevölkerung.

    Wenn man nun nicht glaubt, dass eine sichere Endlagerung möglich ist, dann könnte man ja mal ein Atommüll-Endlager mit einem CCS-Endlager vergleichen: Ist das Atommüll-Endlager undicht, werden nach und nach die Leute krank und die Krebsrate steigt. Ist das CCS-Endlager undicht, ersticken Mensch und Tier in einem Umkreis von ein paar Kilometern innerhalb von Minuten (pures CO2 sammelt sich am Boden).

    Es ist schwer vorstellbar, dass CCS nicht an Protesten gescheitert wäre. Das mussten übrigens auch gewisse SPD-Größen wissen, die Anfang der 2000er stolz „CCS-nachrüstbare“ Kohlekraftwerke eingeweiht haben.

    3. Bei den alternativen Antriebsformen für PKW gibt es sehr große Unterschiede darin, wie kompatibel diese mit der Energiewende sind. Einen Großteil der Fahrzeuge ins normale Stromnetz zu hängen ist eine der schlechteren Varianten, da die Last aufs Netz dadurch massiv steigt.

    Verträglicher ist die Wasserstoffbrennstoffzellentechnologie. Wird diese eingesetzt, lassen sich sogar Einsparungen bei der Anbindung von Offshore-Windkraftanlagen erzielen, da diese dann ggf. überhaupt nicht mehr ans Festlandnetz angeschlossen werden müssen. Statt dessen produzieren sie den Wasserstoff, den dann einmal die Woche ein Schiff abholt. Die Tankstelleninfrastruktur kann weiterverwendet werden, die Ladezeiten entfallen, und die Giftmüllproblematik der Batterien entfällt.

    Abschließend möchte ich noch darum bitten, diese Podcastreihe so weiterzuführen. Es ist klar, dass das Thema Europa nicht so viel Aufmerksamkeit generiert, wie andere Themen. Dennoch muss herausgestellt werden, dass Du hier gerade den am Besten zu konsumierenden Korpus an Basiswissen Europa erschaffst, der in der deutschen Sprache vorliegt. Die Reihe kann noch lange Zeit als Referenz dienen.

    Weiter so!

  5. Schöner Podcast, aber auch sehr einseitig, da es eher wie ein Interview wirkt. Bspw. könnte man zum Thema Klimawandel noch einen Gegner einladen, der sachlich erklärt warum CO2 gar nicht so gefährlich für das Klima ist, sondern eher als Marketing Argument für neue Technologie und Gesetze missbraucht wird. Weiterführend könnte man noch die sehr umstrittenen Lösungen wie Geo-Engineering und deren fatalen Folgen für alle Lebewesen diskutieren.

    • Der Podcast wirkt wie ein Interview, weil es ein Interview ist.

      Und das mit dem „Gegner“ ist so ein Problem, weil Verschwörungstheoretiker meist nicht „sachlich“ argumentieren. Denn gäbe es „sachliche“ Argumente, stünden sicherlich nicht 99% aller Wissenschaftler hinter den Erkenntnissen zum Klimawandel. Tun sie aber.

    • CO2-Ausstoß ist nur ein Indikator für den die Veränderungen, die wir Menschen mit unserer Umwelt anstellen. Der wird in vielen Fällen auch für Marketing genutzt (zB DHL gogreen etc).

      Klimawandel ist ein komplexes Thema und ihn nur auf CO2-Ausstoss zu reduzieren ist quatsch. Aber den Einfluss von CO2-Ausstoss auf ein Marketing-Tool zu reduzieren ist genauso bescheuert.

      • „Klimawandel ist ein komplexes Thema und ihn nur auf CO2-Ausstoss zu reduzieren ist quatsch.“
        Macht ja auch kein ernst zu nehmender Wissenschaftler. Klar ist aber, dass Treibhausgase (und CO2 hat daran nunmal den Löwenanteil) das Rädchen beim Klimawandel sind, an dem die Menschheit drehen kann. Und im Moment dreht die Menschheit an diesem Rädchen nunmal kräftig in Richtung warm.

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